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Schöder ist eine Gemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Murau in der Steiermark, Österreich. Die Gemeinde Schöder liegt am Fuße des Sölkpasses, der eine Verkehrsverbindung über die Niederen Tauern vom Murtal ins Ennstal herstellt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bedeutend für die Kultur der Gemeinde ist die Schöderer Marienkirche. Bei einer aufwendigen Restaurierung in den 1960er Jahren wurden schöne mittelalterliche Fresken freigelegt. Die Wallfahrtskirche Maria Schöder wurde im 12. Jahrhundert erbaut und brannte schon einmal fast zur Gänze nieder. Der Friedhof wurde im Zuge der Restaurierung an den Ortsanfang verlegt, geblieben ist der an der Kirchhofmauer angebaute Karner, geweiht der hl. Anna. Der Ruf als Wallfahrtskirche geht auf ein Pestgelübte der Einwohner von Oberzeiring (Bezirk Murtal) zurück. Diese Wallfahrt wird jedes Jahr am 1. Mai durchgeführt, die Wallfahrer gehen die über 40 km zu Fuss in der Nacht, sodass sie zu Beginn der Messe in Schöder sind. Ebenfalls aus dieser Wallfahrt entstand der Brauch des „Schöderer/Zeiringer Vögel“: Der Legende nach sollen die Pilger zu Pestzeiten in Schöder die Vögel eingefangen haben, um sie mit nach Hause zu nehmen, wo nach der Pest alles Leben verschwunden war. Um das in den folgenden Jahren zu verhindern, haben die Einwohner von Schöder den Pilgern Gebäck in Form von Vögeln mitgegeben (Gebildbrot). Die Geschichten rund um die Pest im Pölstal und Freital, Bezirk Murtal (Judenburg) und der daraus entstehenden Wallfahrt, hat der Schriftsteller und Pfarrer Fridolin von Freytal im Buch „Das Hochgericht im Birkachwald“ niedergeschrieben.
„Dem Volksschriftsteller Fridolin von Freytal Geistl. Rat, Dechant und Pfarrer von Schöder 1877 – 1898 geboren zu Pusterwald am 12.7.1832, gestorben zu Schöder 12.2.1903 zum 30. Todestag von seinen Verehrern am 26.2.1933 gewidmet.“
– Inschrift Gedenktafel Pfarrhof
Der so genannte Baierdorfer Wehrturm wurde im 11. Jahrhundert unter Erzbischof Gebhart erbaut. Die Wehranlage wurde im Zuge des Aufstandes des steirischen Adels im Landsberger Bund gegen Herzog Albrecht I. im Jahr 1292 belagert, zerstört und 1296 wieder aufgebaut. Der Wehrturm ist 29 m hoch und birgt sechs Stockwerke. Im sechsten Geschoß wohnten bis zum Jahr 1641 die Turmwächter von Baierdorf. Der Turm diente vor allem als Kornspeicher für das Getreide das vom Salzburger Erzbischof als Zehnt eingehoben wurde. Dieser zehnte Teil der Ernte war die Steuer der Bauern an das Erzbistum. Das Fresko des Hl. Christopherus wurde im 16. Jahrhundert aufgemalt und ist das zweitälteste und flächengrößte Fresko der Steiermark.
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